Pressemitteilung der Organisator*innen der Demonstration „Wohnraum ist keine Ware“ am 6. September 2014 in Berlin, 15:00 Uhr, Mehringdamm/Blücherstraße (Dragonerareal)

Unter dem Motto „Wohnraum ist keine Ware“ mobilisieren wir am 6. September um 15 Uhr zu einer Demonstration vom Mehringdamm/Blücherstraße zur Immobiliengesellschaft Berlin Aspire Real Estate in der Friedrichstraße 82, um auf den Ausverkauf Berlins aufmerksam zu machen. Wir protestieren gegen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen und gegen völlig überteuerte Mieten.

Seit Jahren steigt der Mietspiegel zu Lasten von uns Mieter*innen. Menschen mit geringem Einkommen werden zunehmend aus dem Stadtbild verdrängt, bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Diesen Entwicklungen treten wir entgegen.

Berlin Aspire Real Estate steht beispielhaft für zahlreiche Immobiliengesellschaften, die mit ihren Geschäftspraktiken und ihrer Konzentration auf Profitmaximierung unsere Kiezstrukturen und Lebensräume zerstören. Das lassen wir uns nicht mehr gefallen! Ob die Senior*innen vom Hansa-Ufer, Mieter*innen von Berlin Aspire Real Estate, Taekker, Salaground & Co. oder Refugees vom Oranienplatz: Die von Verdrängung Betroffenen vernetzen und wehren sich!

Werbung

Wohnraum ist keine Ware

Wohnraum ist keine Ware

 

Don’t panic, organize!

Kommt zur Demo, bringt eure Nachbar*innen mit & vernetzt euch!

Der Ausverkauf und die Aufwertung Berlins gehen weiter. Wohnhäuser werden an private Investor*innen verkauft und in Teileigentum aufgespalten, Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt, der Mietspiegel steigt seit Jahren zu Lasten der Mieter*innen.

Menschen mit geringem Einkommen werden durch Umwandlung und Aufwertung verdrängt, damit Anleger*innen schnelles Geld machen und ihr Erspartes in Sicherheit wiegen können.

Ein Beispiel für ein Unternehmen, dass sich die internationale Beliebtheit des Berliner Immobilienmarktes zu Nutze macht, ist die Berlin Aspire Real Estate GmbH. Häuser werden gekauft, in Eigentumswohnungen umgewandelt und als solche weiterverkauft. Den Anleger*innen wird Gewinnmaximierung durch Aufwertung und das Umlegen der Modernisierungskosten auf die Mieter*innen versprochen. Wohnungen werden ohne Baugenehmigung luxussaniert und zu schicken Ferienwohnungen gemacht. So wirbt Berlin Aspire offen auf der Facebookseite des Unternehmens mit dem derzeitigen Wert von Ferienwohnungen in Berlin und ist auch auf Air BnB mit einer ansehnlichen Anzahl an Übernachtungsmöglichkeiten zu hohen Preisen vertreten.

Berlin Aspire verwaltet die Wohnungen ganz stressfrei für die Käufer*innen weiter. Ein glatter Deal. Gesetze und Mieter*innenrechte? Egal.

Wir alle sind vom Ausverkauf Berlins betroffen, ob nun direkt durch steigende Mieten und die endlose Suche nach bezahlbarem Wohnraum im Wunsch-Wohngebiet oder indirekt, wenn der Lieblingsspäti um die Ecke dem Edelcafe weichen muss.

Nicht nur die Bewohner*innen der Aspire-Häuser schließen sich in diesen Tagen zusammen und organisieren sich, um der Machtlosigkeit entgegenzutreten und den Profiteur*innen einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Wir sind ein breites Bündnis und fordern:

  • Den sofortigen Umwandlungsstopp von Miet- in Eigentumswohnungen
  • Die Einführung einer Umwandlungsverordnung mit Genehmigungspflicht in ganz Berlin
  • Die Aufnahme ganz Berlins in die soziale Erhaltungsverordnung (Milieuschutz)
  • Die Rekommunalisierung des privaten Wohnungs- und Mietshausbestandes durch die Einführung eines berlinweiten Vorkaufsrechtes durch einen nicht profitorientierten kommunalen Träger
  • Die Einführung einer wirksamen Mietenbremse im Sinne der Mieter*innen